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Bad Aibling - In unserer Redaktion meldete sich ein Augenzeuge der schrecklichen Tragödie. Er überstand das Unglück körperlich fast unbeschadet.

Einen ausführlichen Live-Bericht mit Fotos und Videos zum Unglück finden Sie hier.

Patrick B. schilderte unserer Redaktion, wie er das Unglück erlebte, nachdem der Meridian von Kolbermoor losfuhr: "Kurze Zeit später merkte man, wie der Zug abrupt bremste und schon krachte es unwahrscheinlich und das Licht ging aus."

Er schloss die Augen, schützte seinen Kopf mit den Händen, weil er befürchtete, dass der Waggon umfallen könnte. Dann nahm er wahr, dass geschrien wurde, er "hörte überall Leute um Hilfe rufen". Er selbst half daraufhin einem Jungen neben ihm, öffnete den Notschalter für die Tür und rief die Nummer 112 an. Dort war man bereits informiert.

Weiter schildert Patrick B.: "Wir brachten Zuginsassen  alle an den Damm, nur einen Mann mit einem gebrochenen Bein konnten wir nicht transportieren. Kurz darauf kamen die ersten Rettungskräfte."

Die Bahn-Insassen leisteten also beherzt Erste Hilfe, doch ihnen waren auch die Hände gebunden:"Aus dem zertrümmerten Teilen des Zugs kamen Hilferufe, aber man konnte in der Dunkelheit nichts tun. Außerdem blitzte immer wieder die Oberleitung auf. Wir hätten gerne mehr rausgeholt, aber ohne Geräte hatten wir keine Chance."

Die Menschen seien teilweise blutverschmiert und humpelnd aus dem Wrack gekommen. Patrick B. selbst zog sich bei dem Unfall nur eine Schürfwunde und eine Beule zu.
So schilderte der Zug-Insasse seinen Weg nach Hause:

"Dann kamen immer mehr Kräfte an die Unfallstelle. Die Polizei nahm die Personalien auf, fragte nach der Sitzreihe und in welchem Zug man saß. Nach etwa 45 Minuten fing der Abtransport der nicht und wenig Verletzten an. Dann wurde ich auch in die Sammelstelle zum Feuerwehrhaus nach Kolbermoor gebracht. Da wurde jeder registriert und verpflegt, bekam vom Rettungsdienst Essen und Trinken. Sogar der Bürgermeister von Kolbermoor war da und sehr bemüht."

In dem Feuerwehrhaus in Kolbermoor beobachtete Patrick B., wie Ehefrauen heulend und erleichtert ihre Männer in Empfang nahmen. Er konnte sich nach der Verpflegung selbst entlassen. Nun sei er wieder daheim und müsse alles "weiter Revue passieren lassen".

Seit neun Jahren fahre er auf dieser eingleisigen Strecke und habe sich immer Sorgen gemacht, dass ein solches Unglück mal passieren könne. Nun sei es eingetroffen.

mg

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